Einen besonderen Schwerpunkt unserer Klinik stellt der Diabetes mellitus, die häufigste Stoffwechselerkrankung, dar. In unserer Abteilung werden Patienten sowohl mit Diabetes mellitus Typ 1, Typ 2 als auch mit Gestationsdiabetes und allen anderen seltenen Diabetes-Formen behandelt.
Diabetes mellius ist die häufigste Stoffwechselerkrankung, die in zwei verschiedenen Formen auftreten kann. Bei Diabetes mellitus Typ 1 steigt der Blutzuckerspiegel, weil bestimmte Zellen der Bauspeicheldrüse zerstört werden und so kein Insulin mehr bilden. Über 90 % der Diabetespatienten erkranken an der früher als Altersdiabetes bezeichneten Form Diabetes mellitus Typ 2. Hierbei schüttet die Bauchspeicheldrüse zwar genug Insulin aus, die Zellen können allerdings im zunehmenden Maße das Hormon nicht mehr aufnehmen. Deshalb steigt auch in diesem Fall der Blutzuckerspiegel an.
Diabetes mellius Typ 2 verläuft meist lange Zeit symptomfrei, führt aber auf lange Sicht zu Spätschäden. Krankhafte Veränderungen, z.B. Gefäßverengungen oder -verschlüsse, werden bei uns mittels einer speziellen Ultraschalltechnik, der sogenannten Farbdoppler-Sonographie, festgestellt. Aufgabe unserer Diabetologie ist es, eingetretene Folgeschäden, zum Beispiel an den Nieren, Augen oder Blutgefäßen, zu begrenzen oder möglicherweise sogar rückgängig zu machen.
In enger Zusammenarbeit mit der Klinik für Chirurgie unseres Krankenhauses und des Malteser Fußzentrums werden auch Patienten mit einem diabetischen Fuß interdisziplinär betreut. Insbesondere behandeln wir Patienten
- mit Erstmanifestation eines jugendlichen Diabetes
- mit akuten Diabetesdekompensationen (Hypoglykämie, Ketoazidose, hyperosmolares Koma)
- Patienten mit Insulinpumpentherapie
- therapieresistenter diabetischer Neuropathie
- diabetischer Nephropathie
- fortgeschrittener diabetischer Herzerkrankung mit Herzinsuffizienz und Herzrhythmusstörungen
- psychosoziale Problemdiabetiker, deren ambulante Einstellung erschwert ist
In enger Zusammenarbeit innerhalb eines überregionalen Netzwerkes von diabetologischen Schwerpunktpraxen, Gefäßchirurgen und in Verbindung mit Neurologen und Augenärzten werden unsere Patienten umfassend betreut.
Für die Früherkennung und Behandlung der Patienten mit häufigen und nicht erkannten Unterzuckerungen und somit zur Optimierung der Stoffwechseleinstellungen steht die Möglichkeit einer mehrtägigen, kontinuierlichen Blutzuckermessung zur Verfügung.
Die Betreuung Schwangerer Typ 1-Diabetikerinnen und Gestationsdiabetikerinnen erfolgt in enger Zusammenarbeit mit unseren gynäkologischen Kollegen und Hebammen.
Für die Betreuung der Patienten mit bereits aufgetretenen Spätkomplikationen, insbesondere der diabetischen Nephropathie, findet eine spezialisierte Sprechstunde statt.
Die Behandlung der Patienten im Endstadium einer diabetischen Nephropathie (Dialysepflichtigkeit) führen wir in Kooperation mit den niedergelassenen Fachärzten für Innere Medizin und Nephrologie im PHV-Dialysezentrum am Malteser Krankenhaus Bonn/Rhein-Sieg durch. Insgesamt stehen 14 mit den neuesten medizinisch-technischen Geräten ausgestattete Behandlungsplätze für die Versorgung dialysepflichtiger Patienten zur Verfügung.
Zusammen mit der Ärztlichen Schulungsgemeinschaft Bonn/Rhein-Sieg e.V. finden bei uns regelmäßig strukturierte DMP (Disease Management Programm) Diabetiker-Gruppenschulungen statt. Hierzu stehen uns 3 Schulungsräume zur Verfügung. Zusätzlich bieten wir bedarfsgerecht Einzelschulungen zu allen Diabetes-relevanten Themen an.
In einer engen, interdisziplinären Zusammenarbeit mit unseren chirurgischen Kollegen, Podologen, Fußchirurgen unseres Malteser Fußzentrums, Diabetesberaterinnen und Wundtherapeuten werden Patienten mit dem akuten und chronischen diabetischen Fußsyndrom betreut.
Informationen zum diabetischen Fußsyndrom im Malteser Fußzentrum
Einen wichtigen Platz nehmen bei uns auch das Erkennen und die Behandlung von Stoffwechselerkrankungen ein. Hierzu gehören neben Diabetes mellius (Zuckerkrankheit):
- Fettstoffwechselstörungen (z.B. Hypercholesterinämie)
- Schilddrüsenfunktionsstörungen (Über-/Unterfunktion)
- Übergewicht
- Störungen des Knochenstoffwechsels (z.B. Osteoporose, Nebenschilddrüsenerkrankungen)